17.02.2025
Studie zeigt Verwertbarkeit von Matratzen
Insgesamt vier Tonnen Matratzen wurden unter der Federführung des Fachverband Matratzen-Industrie in Kooperation mit der Wuppertaler Abfallwirtschaftsgesellschaft AWG in einem Pilotversuch in geschlossenen Containern getrennt gesammelt, zerlegt und analysiert. Als weitere Partner waren die D&E Entsorgung (Matratzenzerlegung in Wesel) und Trinamix, eine 100prozentige Tochter der BASF, an dem Projekt beteiligt.
Die nun vorliegende Auswertung gibt einen detaillierten Einblick in das potenzielle Mengenaufkommen und die Beschaffenheit von Alt-Matratzen. Von den rund sechs Millionen alter Matratzen, die in Deutschlang jedes Jahr anfallen, werden bis heute über 90 Prozent thermisch verwertet, also verbrannt.
Dabei zeigt die Studie, dass bei einer getrennten und trockenen Sammlung Matratzen in einem Zustand erfasst werden, der ein Recycling der verschiedenen Materialfraktionen grundsätzlich zulässt. Deshalb werden neben Chancen und Herausforderungen auch die nächsten Schritte dargestellt, die erforderlich sind, damit Matratzen in Zukunft zu einem kreislauffähigen Produkt werden – ganz im Sinne des von der EU im Jahr 2022 ausgerufenen Ziels „Making sustainable Products the Norm“ (https://eeb.org/library/making-sustainable-products-the-norm/).
Mit den vorliegenden Ergebnissen und den daraus resultierenden notwendigen Maßnahmen hat der Fachverband Matratzen-Industrie in der vergangenen Woche politische Behörden und Entscheider adressiert. Nicht zuletzt auch, um seiner Position Nachdruck zu verleihen, dass es zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in der deutschen Matratzen-Industrie eines Systems der Erweiterten Herstellerverantwortung bedarf, welches Planungssicherheit schafft und Innovationen in diesem Bereich fördert.
Im Dezember 2025 hat der Matratzenverband zudem mit zehn seiner Mitgliedsunternehmen die Producer Responsibility Organisation Matratzen Recycling Deutschland ins Leben gerufen, um ein solches EPR-System zu entwickeln, aufzubauen und in Zukunft zu betreiben.
Auf EU-Ebene setzt sich der Verband aktuell zudem dafür ein, dass Matratzen als eigenständige Produktkategorie im ersten Arbeitspaket zur Umsetzung der neuen Ökodesign-Verordnung behandelt werden – so wie es ursprünglich angekündigt und nun jedoch offenbar in Frage gestellt wurde. Denn nicht nur am Lebensende von Produkten, sondern schon am Beginn der Wertschöpfungskette braucht es Transparenz und klare Anforderungen, um den ökologischen Wandel voranzubringen und zugleich den fairen Wettbewerb zu sichern.
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